Investitionsgrab stillegen?
Führt der fortgesetzte Investitionsbedarf in die Klärananlage nun zu einer Stilllegung? Bevor für die nächste anstehende Sanierung noch ein Cent in die Hand genommen wird, soll nun zunächst überprüft werden, ob Oberschleißheim sein Abwasser auch in die Kanalisation von Unterschleißheim leiten kann oder in die durchs Gemeindegebiet laufenden Sammelkanäle der Stadt München.
Immer wieder hat das Rathaus in die völlig unwirtschaftlich arbeitende Kläranlage investiert, teilweise schon überdimensionierte Anlagenteile zurückgebaut. Und jedes Mal schließt sich an eine Sanierung gleich wieder der nächste Sanierungsbedarf an.
Nun stand eine Investition von 1,3 Millionen Euro ins Haus, mit der ein Einsparpotential von 80 Prozent der Energiekosten versprochen worden war. Doch die Detailplanung lieferte dann andere Zahlen: 2,4 Millionen Euro sollten nun nötig sein, um den erwarteten Effekt zu erzielen.
Der Gemeinderat hatte daraufhin Nachbesserung gefordert und eine Aufschlüsselung einzelner Optimierungsschritte anhand Effektivität und Kosten. Präsentiert wurden nun zwei Varianten: eine reine Reparatur und Erneuerung des Maschinenparks mit Kosten von rund 1.5 Millionen Euro und eine Rundumsanierung inclusive Umstellung der Verfahrenstechnik mit einem Aufwand von etwa zwei Millionen Euro.
Begeistern konnte im Gemeinderat wiederum keine der beiden Optionen. Und flankiert waren sie ohnehin von einem Antrag der Freien Wähler, eine Neuorientierung der Abwasserentsorgung zu untersuchen.
Kann Oberschleißheim auch an Unterschleißheim oder München anschließen? "Eher geringe Wahrschenlichkeit" sieht Bürgermeister Christian Kuchlbauer, gleichwohl sollen beide Optionen nun ausgelotet werden. Zwei Monate hat sich der Gemeinderat als Frist gesetzt, dann soll entschieden werden.
16.12.2015 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück