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ORTSGESCHEHEN

Kinderbetreuung, Ortsmitte, Flüchtlinge

Kinderbetreuung, Ortsmitte, Flüchtlinge

Probleme der Kinderbetreuung, die neue Ortsmitte und die Flüchtlingsunterbringung stellte Bürgermeister Christian Kuchlbauer als zentrale Themen in den Mittelpunkt der Bürgerversammlung. Mit sechs Co-Referenten wurden die drei Themenkreise vor über 250 Besuchern am Mittwoch im Bürgersaal fast drei Stunden lang umfassend ausgeleuchtet.

Kindertagesstätten
Erst kürzlich hatte der Gemeinderat in einer Klausurtagung mittelfristige Pläne für die Zukunftssicherung ausreichender Plätze in den Kindertagesstätten erarbeitet. "Wir machen uns viele Gedanken, wie wir den Kindern und Eltern entgegenkommen können", versicherte der Bürgermeister.
Mit den angepeilten Maßnahmen einer Erweiterung des Kindergartens "Biene Maja", eines Neubaus für einen Kinderhort an der Grundschule Parksiedlung und internen Umzügen stehe man hier "vor großen Aufgaben", die das Rathaus "noch Jahre beschäftigen" würden.
Dem Elternbeirat des Horts versicherte er in der anschließenden Fragerunde, dass die provisorische vierte Gruppe vorerst bestehen bleibe. Ein Zeitpunkt für den Neubau sei noch nicht zu nennen, Übergangslösungen in Containern plane man nicht.
Die fehlenden Kindergartenplätze in diesem Jahr würden mit einer Verlängerung der Aufbahme in den Kinderkrippen aufgefangen, wofür die Gemeinde finanzielle Zuschüsse gebe. "Wir wollen den Oberschleißheimer Kindern einen guten Start ermöglichen", nannte er als Prämisse.
 
Ortsmitte
Bei den ausführlich dargestellten Plänen für den anstehenden Umbau des Bürgerplatzes und anliegender Details beschäftigten die Besucher vor allem der neue Wasserlauf als Gestaltungselement. Sturzbäche am Hauptplatz befürchtete eine Besucherin, eine andere warnte vor Beeinträchtigungen für Rollatoren oder Kinderwägen.
Die Planer versuchten, die Bedenken zu zerstreuen. Kuchlbauer versprach, die Neugestaltung werde "für alle eine Bereicherung".
 
Flüchtlingsunterkunft
Die geplante neue Flüchtlingsunterkunft an der Bahnhofstraße, am sogenannten Holzgarten, stellte Landrat Christoph Göbel dar. Im ersten Drittel kommenden Jahres sollen dort mehrere Module in Holständerbauweise aufgestellt werden, die in der Summe 256 Menschen Platz bieten sollen. Nach den langwierigen Verhandlungen um den Standort laufe derzeit die Ausschreibung für die Objekte, bei den im Unterschied zu den Notunterkünften in Containern am Heuweg mit einer ansprechenden Gestaltung "das Wohnen im Vordergrund steht".
Der Landkreis erhalte derzeit rund 150 Flüchtlinge wöchentlich zugewiesen, In einer Hochrechnung für 2016 habe Oberschleißheim anhand der vom Kreis angewandten Verteilungsquote 310 Flüchtlinge zu beherbergen, was mit der neuen Wohnanlage plus den Jugendlichen in der Jugendbegegnungsstätte am Tower erreicht werde. "Wir haben uns von Anfang an der Notwendigkeit nicht verschlossen", erinnerte der Bürgermeister.
Göbel wies darauf hin, dass angesichts der Herkunftsländerdie meisten der im Landkreis untergebrachten Asylbewerber "hohe Anerkennungschancen" hätten und daher damit zu rechnen sei, dass wohl rund 80 Prozent im Land bleiben dürften. Bei der Unterbringung müsse man daher "den Intergrationsaspekt in en Vordergrund stellen".
Bürgermeister Kuchlbauer thematisierte einige Stammtischparolen über die Asylbewerber am Heuweg und versicherte, an dem, "was da im Umlauf ist, ist nichts Wahres dran". Der ebenfalls vorgetragene Jahresbericht der Polizei wies für 2015 von ohnehin niedrigem Niveau einen weiteren Rückgang an Straftaten in der Gemeinde aus - und darin seien alle eventuellen Delikte durch Flüchtlinge auch bereits enthalten.
Joachim Dähler vom Helferkreis Asyl rief angesichts des erwarteten Zuzugs in der neuen Unterkunft um Verstärkung auf. Derzeit seien 40 Oberschleißheimer im Helferkreis aktiv. 120 Flüchtlinge aus 16 Nationen seien zu betreuen. Die Hilfsbereitschaft am Ort sei "überwältigend", freute er sich.
Ausdrücklich versicherte er, dass durch die Versorgung der Asylbewerber "keinem Oberschleißheimer was weggenommen wird". KIndergartenplätze würden nach Alter vergeben, Mittel aus dem örtlichen Spendentopf nach Bedürfnissen verteilt.
 
Massive Probleme artikulierten in der Fragerunde Anlieger der Rotdornstraße, die von Nutzern der nahen Bahn zugeparkt sei, und wo nach einem Baumschnitt Probleme mit der Abgrenzung zur Bahnlinie befürchtet werden.


26.11.2015    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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