Heimgesucht von Wundern
Heilig? - Ein Trinker? Doch Andreas ist eben ein Trinker. Er lebt unter einer der vielen Brücken von Paris. Und eines Abends bekommt er von einem gut gekleideten Herrn 200 Francs mit der Auflage, die Schulden an die kleine Heilige Therese in der St. Marie de Batignolles abzutragen. Ein Wunder!
Von da an wird Andreas von Wundern geradezu heimgesucht. Hat er die 200 Francs versoffen oder mit Frauen verlebt, gelangt er wie durch ein Wunder immer wieder zur gleichen Summe, und immer wieder hat er den besten Willen, der kleinen Heiligen Therese seine Schulden zu erstatten. Doch nie gelingt es. Wie das bei Trinkern eben so ist.
Bis sie schließlich selbst als letztes himmelblaues Wunder zu ihm kommt und ihn erlöst. Ein Heiliger - der Trinker.
Eine wunderbar tröstliche Geschichte. "Die schönste Legende des zwanzigsten Jahrhunderts" (Marcel Reich-Ranicki)
Das "Theater Wahlverwandte" ist ein Zusammenschluss freier Theaterschaffender mit Sitz in Berlin und München. Es adaptiert literarische wie musikalische Stoffe für die Bühne und versteht sie als Spielvorlage. Ziel ist es, die Modernität, das Zeitgemäße in der Vorlage aufzuspüren und lebendig nach heute zu transportieren.
„Die Legende vom heiligen Trinker“ ist eine Erzählung des österreichischen Journalisten und Autors Josef Roth, geschrieben im französischen Exil und posthum erschienen 1939. 2010 adaptierte die Regisseurin Silvia Armbruster den Stoff für die Bühne und brachte die Legende am Theaterhaus Stuttgart in Koproduktion mit den Kasseler Musiktagen zur Uraufführung. Seither ist das Stück auf vielen Festivals und Gastspielen in ganz Deutschland und Österreich gespielt worden.
Bürgerzentrum, Freitag, 18. September, um 20 Uhr: Theater: „Die Legende vom heiligen Trinker“ von Josef Roth
17.07.2015 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück