Erst sozial planen, dann bauen
Eher reserviert steht der Gemeinderat dem Vorstoss der Freien Wähler gegenüber, ein gemeindeeigenes Grundstück am Frauenfeld baureif zu machen. Vor einer Ausweisung als Bauland will der Bauausschuss erstmal geklärt wissen, was konkret da entstehen soll. Blanko Bauland zu schaffen mit der Absichtserklärung im Kleingedruckten, dort soziale Wohnprojekte anzusiedeln, war der Mehrheit zu vage.
1993, im Zuge der Errichtung der Mooswegsiedlung, hatte das Rathaus die Parzelle erworben, auf der jetzt vor einigen Tagen die provisorischen Kindergarten-Container für das "Regenbogenhaus" aufgestellt wurden. Die Freien Wähler regen an, dort nach dem Abzug der Container Sozialwohnungen oder ein Mehrgenerationenhaus zu errichten: "Wir brauchen in Oberschleißheim mehr bezahlbare Wohnungen", heißt es im Antrag.
SPD und Grüne störten sich daran, dass der Antrag explizit die Baulandausweisung fordere, die soziale Stoßrichtung aber lediglich im unverbindlichen Begründungstext aufscheine. Der Weg müsse umgekehrt sein: erst ein Projekt festlegen und dann die Realisierung mit der Baulandausweisung starten. Erich Elsner (SPD) regte etwa an, dort Personalwohnungen für Gemeindemitarbeiter zu schaffen, um hier mit der Nachbarschaft konkurrenzfähig zu bleiben.
Vollkommen überflüssig fand Gisela Kranz (CSU) die Initiative. Zunächst solle das Rathaus die Entwicklung des benachbarten Kreuzackers umsetzen, forderte sie. Auch in diesem Areal könne ein Mehrgenerationenhaus oder sozialer Wohnungsbau realisiert werden. Aber dieses Neubaugebiet auf der Agenda zu haben und dann parallel ein Einzelgrundstück für eine Spezialbebauung auszuweisen, sei "momentan einfach ein Schmarrn".
Am Kreuzacker hat die Gemeinde bereits grundsätzliche Planungsüberlegungen laufen, aber weil es eigentumsrechtliche Probleme gibt, noch keine konkreten Verfahren angestoßen. Dies hat die CSU aktuell beantragt.
Gegen die Stimme von Kranz gab der Ausschuss mit 12:1 Stimmen eine Untersuchung in Auftrag, welche Projekte sozialen Bauens am Frauenfeld realisiert werden könnten.
22.06.2015 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück