Besserer Kontakt mit dem Gewerbe, aber kein Personal
Eine Stelle eines Gewerbebeauftragten wird es im Rathaus weiter nicht geben. Der Gemeinderat vertraut auf die bestehenden Strukturen und möchte die zunächst wieder mit mehr Leben füllen, bevor über eine eigene Stelle nachgedacht wird. So soll der bisherige regelmäßige Austausch mit dem Gewerbeverband intensiviert und der Teilnehmerkreis erweitert werden.
In der Diskussion um die mögliche Neuausweisung eines Gewerbegebietes an der Autobahn A92, das von einem Bürgerentscheid abgewiesen worden war, hatten die Grünen gefordert, statt der Ausweisung neuer Flächen den Bestand besser zu managen. Dazu schlugen sie die Installierung eines Gewerbebeauftragten vor, der Standortmarketing betreiben, interessante Firmen rekrutieren, verfügbare Gewerbeflächen registrieren und den Kontakt mit dem bestehenden Gewerbe pflegen sollte. Der Gewerbeverband hat diesen Vorstoss unterstützt.
Die anderen Ratsgruppierungen schreckten freilich vor der Festschreibung einer neuen Personalstelle zurück. "Die Größe der Gewerbeflächen in Oberschleißheim rechtfertigt dies in keinster Weise", tat Hans Hirschfeld für die Freien Wähler die Idee ab. Für die SPD stellte Florian Spirkl einige Details der geplanten Stellenbeschreibung ebenfalls in Frage, sah aber eine Intensivierung des Standortmarketings als nötige Aufgabe - allerdings nicht jetzt. "In den nächsten Jahren werden wir hoffentlich die ein oder andere neue Gewerebefläche haben", sagte er, dann müsse über die Stelle nachgedacvht werden.
Die CSU will sich dem Problem "schrittweise" nähern, wie Peter Benthues sagte und zunächst den Neustart im Dialog mit dem Gewerbeverband abwarten. Auch wenn dieser Austausch Ergebnisse bringe, so fehle doch jemand, der die dann umsetze, hielt Ingrid Lindbüchl (Grüne) dagegen: "Es fehlt jemand, der es in die Hand nimmt, der sich drum kümmert".
Die Grünen stellten dennoch ihren Antrag vorerst zurück. Künftig soll sich nun viermal im Jahr ein Runder Tisch aus dem Bürgermeister, Vertretern jeder Gemeinderatsfraktion, der Gemeindekämmerei und dem Gewerbeverband treffen und aktuelle Probleme und Themen der Betriebe besprechen. Flächenleerstände sollen zwischen Gewerbeverband und Kämmerei in regelmäßigem Austausch übermittelt werden.
Seit der Wiederbelebung des Gewerbeverbandes 2006 auf Initiative der damaligen Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler hatte es in kleinerem Kreis, ausschließlich Ziegler, der Kämmerer und zwei Vorstände des Gewerbeverbandes, bereits diese regelmäßigen Besporechungen gegeben. Gab es darin anfangs fruchtbaren Meinungsaustausch, so hatte sich der Gewerbeverband zuletzt frustriert zurückgezogen, weil echte Dialogbereitschaft im Rathaus vermisst worden war.
21.10.2014 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück