Im Sport wird nur noch die Jugend gefördert
Als besonderen Service der Gemeinde erhalten die Sportvereine für ihren Einsatz für die Allgemeinheit jährlich fixe Zuschüsse aus dem Rathaus. Diese Zuwendungen werden nach einem ausgeklügeltem Schlüssel zugeteilt, der die Mitgliederzahlen berücksichtigt, die jugendlichen Mitglieder höher gewichtet und Sonderaufwendungen der Vereine, etwa für eigene Immobilien, berücksichtigt.
So weit die Theorie.
Nur wie dieser Schlüssel funktioniert, das weiß im Rathaus schon lange keiner mehr. Faktisch erhalten alle Vereine seit 2004 jährlich den gleichen Betrag, ungeachtet ihrer Mitgliederentwicklung.
Auf Initiative der Gemeindekämmerei hat der Gemeinderat jetzt die Richtlinien neu gefasst. Mit hauchdünner Mehrheit wurden die Zuwendungen dabei auf eine reine Jugendförderung umgestellt. Erwachsene Mitglieder erhalten nun keine Förderung mehr, ebensowenig werden irgendwelche Sondersituationen eines Vereins berücksichtigt. Die Mitgliederzahlen werden jährlich abgefragt.
Die Summe der Sportförderung soll vom Gemeinderat jährlich im Haushalt definiert werden. Dieses Geld wird dann anhand der Mitgliederzahlen im Jugendbereich auf die Vereine ausgeschüttet. Ein Limit nach oben gibt es dabei nicht. Auch dies war im Gemeinderat kontrovers diskutiert worden, mit 17:6 Stimmen setzte sich allerdings die Ansicht durch, größeren Vereinen für ihren größeren Aufwand keine Schranken setzen zu wollen.
Bei der grundsätzlichen Bezuschussung setzten SPD, CSU und FDP durch, sie auf reine Jugendförderung umzustellen. Freie Wähler, Grüne und SPD-Rätin Brigitte Scholle favorisierten hingegen einen Berechnungsmodus, der zwar Jugendliche deutlich stärker gewichtet, aber auch Erwachsene berücksichtigt. Speziell der Seniorensport sei ein wichtiger Faktor, der auch förderwürdig sei, argumentierte Stefan Vohburger (Freie Wähler). Mit 12:11 Stimmen wurde jedoch die reine Jugendförderung festgeschrieben.
(hierzu sind Lesermails eingegangen)
24.09.2014 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück