Hommage an den Schlosspark
Ein Freiraum mit klaren, geraden Achsen und Linien, gesäumt von Bäumen; viele Sitzgelegenheiten zum Rasten und Schauen; als zentrales ästhetisches Gestaltungselement zwei Wasserbecken mit Wasserspielen, verbunden durch einen schnurgeraden Kanal, von denen symmetrisch strahlenförmige Achsen ausgehen: Bei der Gestaltung des neuen Hauptplatzes im künftigen Ortszentrum haben sich die Planer unverkennbar vom naheliegendsten Höhepunkt der Freiraumplanung inspirieren lassen - vom Schleissheimer Schlosspark 500 Meter weiter südöstlich.
Die beiden neuen Geschäftsblöcke, die am Stutenanger das bestehende Ladenzentrum und die Gaststätte ersetzen werden, öffnen sich nach Süden zu einem Marktplatz, der dann mit dem bestehenden Bürgerplatz zum neuen Hauptplatz des Ortszentrums verbunden werden soll. Diese Verbindung geschieht zum einen durch einheitlichen Belag, wahrscheinlich Natursteinplatten, und eine einheitliche Lichtführung, zum anderen durch das Gestaltungselement der Brunnenachse.
Ungefähr an Stelle des bestehenden Brunnens vor den Bürgerstuben soll ein neuer Brunnen angelegt werden, dazu ein weiterer am Marktplatz, die dann durch eine ausgestaltete Achse verbunden werden. Einmütig hat der Bauausschuss des Gemeinderats hier einen Wasserlauf favorisiert, untermalt noch durch ein Lichtband. Von den runden Brunnenbecken sollen durch andersfarbige Bodenplatten noch sternförmige Achsen ausgehen.
Dies sei "ein sehr freies Zitat des Schlossparks", schilderte Planer Martin Rist vom Büro "Narr, Rist, Türk", das nicht nur die Verbindung der beiden Platzteile leiste, sondern auch "eine eigenständige Identität und ein Leitthema für das Projekt" schaffen könne.
Die jeweiligen Platzränder und die Achsen nach Westen zum Michaelianger und nach Norden zwischen den neuen Geschäftsblöcken werden durch gerade Linienführung gezeichnet. Dies entspringt weniger einer Hommage an den barocken Schlosspark, sondern soll vordringlich die heterogene Situation des aus vierlei Elementen zusammengewürftelten Platzes beruhigen.
Am Bürgerplatz etwa wird Baumwuchs ausgeschnitten, um hier am Südrand zum Kirchenparkplatz hin eine klare Kante zu erreichen, die mit einer doppelreihiugen Baumallee bepflanzt wird, unter der Spielgeräte und Bänke Platz finden. Das Westende des Bürgerplatzes, vis-a-vis der Bürgerstuben, soll mit einer Dachkonstruktion überbaut werden, unter der dann Stände bei Markt oder bei Festen Platz und Unterstand finden, wo aber auch eine Bühne für Musikveranstaltungen situiert wird.
Der gesamte Platz wird eben angelegt. Der Höhenunterschied von Nord nach Süd wird nur durch Treppenstufen vor den neuen Geschäftshäusern sichtbar werden, die wiederum eigene Aufenthaltsqualität dort etwa für Freiluftgastronomie eröffnen, ansonsten ist der Platz durchgängig barrierefrei.
Dem Projekt angeschlossen ist noch die Neugestaltung des Hofes von Kinderhort und Mensa im alten Schulhaus Parksiedlung, die Umgestaltung der Straße am Stutenanger vor den neuen Geschäftshäusern und die problematische Erschließung der Garagen am Michaelianger durch eine Verbreiterung des privaten Fußweges dort inklusive Verlängerung bis zum Hauptplatz. In der Summe werden Kosten von rund 2,6 Millionen Euro erwartet, wobei das Städtebauförderprojekt "Soziale Stadt" bis zu 90 Prozent der Kosten übernehmen könnte.
Die Grafik zeigt die Platzskizze mit dem Bürgerzentrum (re. unt.), dem quadratischen Hort der Schule Parksiedlung (li. unt.) und oben den beiden Neubauten der Geschäftshäuser. Das leuchtende Band markiert die Brunnenachse.
23.09.2014 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück