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ORTSGESCHEHEN

'Schwarze Schuhschachtel' statt 'Green Building'

Aufwertung des Ortsbilds, anspruchsvolle Architektur, nachhaltige Konzeption – all diese ehrgeizigen Ziele für den neuen Marktplatz im geplanten neuen Ortszentrum stehen zur Zeit wohl ziemlich in Frage. Einigermaßen frustriert hat der Bauausschuss des Gemeinderats die aktuellen Pläne von Rewe zur Überarbeitung zurückgegeben. "Die Planung entspricht nicht den Vorstellungen", beschied das Gremium. "Es gibt noch viel nachzubessern", sagte Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler, und unkte auch: "Das wird ein ganz schwerer Part".
Von dem futuristischen Green Building, das anstelle des maroden Einkaufsmarktes am Stutenanger entstehen sollte, lichtdurchflutet, ökologisch ausgeklügelt und energetisch visionär, ist nun offenbar eine "schwarze Schuhschachtel" geblieben; so zumindest wurde im Ausschuss der Eindruck der Umplanung wiedergegeben. Weil zur Lösung der bis zuletzt strittigen Parkplatzproblematik der Gemeinderat auf eine teils offene Tiefgarage bestanden hatte, musste umgeplant werden. Und offenbar hat der Investor den Mehraufwand für die Stellplätze in der Gestaltung wieder abgezogen.
Auch kann das Rathaus nach mehrmonatigen Beratungen und Planungen immer noch nicht erkennen, wie das zweite geplante Geschäftshaus gestaltet werden soll. Die Pläne sehen offenbar eine ungegliederte Fläche und eine banale Fassade vor. Beides aber möchte das Rathaus nicht; mehrere Einheiten sollten vorgesehen werden, damit auch die Geschäfte unterkommen können, die mit dem Abriss des Ladenzentrums weichen müssen.
Und die Außengestaltung des Gebäudes sollte schon seiner Bedeutung am geplanten Hauptplatz gerecht werden. In dieser Gestaltung aber sei die Außenwirkung "wenig erfreulich", urteilt das Gemeindebauamt, "und leistet keinen Beitrag zur Aufwertung und Belebung der Ortsmitte".
"Wir sind praktisch überhaupt keinen Schritt weiter", artikulierte Peter Benthues den Unmut im Gremium. Speziell für die bestehenden Betriebe, die um ihren Fortbestand fürchten, müssten nun "endlich mal die ständigen Fragezeichen aufgelöst werden".
Einstimmig gab der Ausschuss dem Gemeindebauamt den Auftrag, die gerügten Details nachzuverhandeln. Dabei müsse auf die Rückkehr zur alten hochwertigen Planung bestanden werden, forderte Florian Spirkl, die Forderung nach einer Tiefgarage aber nicht aufgegeben. Casimir Katz regte an, auch die Übergangslösung für die Bauphase, speziell für die im Ladenzentrum ansässigen Betriebe, in die Verhandlungen einzubeziehen.
 
(hierzu ist ein Lesermail eingegangen)


25.11.2013    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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