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ORTSGESCHEHEN

Radfahrer auf Fußgänger loslassen?

Die Geh- und Radwegunterführung der Bahn zwischen Blumen- und Feierabendstraße wird komplett neu gestaltet. An der Ostseite werden alle Treppen geschleift und stattdessen eine gemeinsame flachere Rampe angelegt, die auch mit Kinderwägen oder Rollatoren gut genutzt werden kann. Wie auf diesen Rampen sollen Radfahrer und Fußgänger auch in der Unterführung die Verkehrsfläche gemeinsam nutzen - doch der Gemeinderat hat intensiv debattiert: kann das gut gehen?
Der Arbeitskreis Fahrradverkehr hat als eine seiner Leitlinien den shared space definiert, also die gemeinsame Nutzung des engen öffentlichen Raums mindestens von Radlern und Fußgängern, teilweise auch noch mit Autos. Im Falle der Unterführung hieße das aber, Radler auf relativ steilen Rampen auf die schwer einsichtige Unterführung zuschießen zu lassen – und dann zu erwarten, dass sie aus purer Vernunft in der Durchfahrt den Fußgängern ihren Raum und ihre Sicherheit überlassen.
„Wir müssen uns mal zutrauen, uns das zu trauen“, fasste Peter Lemmen die Sichtweise pro zusammen; „das wird nur mit großem Glauben funktionieren“, bündelte Peter Benthues die Ansicht contra. Mit 15:7 Stimmen fanden die Bedenken eine Mehrheit.
Nun sollen vier Pflanztröge aufgestellt werden, mit denen den Radlern das Bremsen oder zumindest das abbremsende Schwenken nahelegt werden soll. Ausdrücklich verständigte man sich auf mobile Hindernisse, damit die Feinjustierung je nach tatsächlichen Sicherheitslücken korrigiert werden kann – oder ganz entfernt, wenn sich Fußgänger und Radfahrer ausreichend aneinander gewöhnt haben.
Erwartet werden Kosten von rund 220.000 Euro. Auch wenn über das Gefahrenpotential der künftigen Gestaltung viel gestritten wurde – höchst gefährlich ist vor allem die derzeitige Situation. „Wir entzerren es“, betonte Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler.
 
(hierzu sind Lesermails eingegangen)


28.06.2013    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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