Mehr Bauland in Badersfeld
Es bleibt dabei, dass in Badersfeld neues Wohnrecht geschaffen werden soll. Das Gemeinderatsplenum hat einen Revisionsantrag von SPD und Grünen gegen diesen Beschluss des Bauausschusses abgewiesen. CSU und FW bestätigten mit 13:11 Stimmen die Ausschussentscheidung. SPD-Sprecher Florian Spirkl nannte den Beschluss angesichts der Erläuterungen aus dem Landratsamt "rechtswidrig".
Badersfeld großflächiger für den Siedlungsbau zu erschließen, wäre "der ökologische Super-Gau", empörte sich Erich Elsner (SPD). Angesichts der um sich greifenden Zersiedlung sei eher angesagt, "dass wir uns Gedanken machen, was wir noch aus diesem Wahnsinn raushalten können". Würde Badersfeld auch noch bebaut, "können wir nirgends mehr Flächen freihalten".
Peter Benthues (CSU) plädierte hingegen dafür, "nicht mit Formalien Leute am Bauen in einem Ortsteil zu hindern, wo sie Wurzeln geschlagen haben". Die Empfehlungen des Landratsamtes seien nicht sacrosankt, betonte er: "Wir müssen uns nicht mit Entscheidungen zufrieden geben, die ein Sachbearbeiter irgendwo gefällt hat". Die Bauanträge führte er ausschließlich auf Badersfelder Familien zurück, die an ihrem Heimatort bleiben möchten und für ihn sei "auch Heimatwohnen ein Menschenrecht".
Aber auch jenseits von Badersfeld dürften "alle anderen auch nicht wild bauen", hielt Gaby Hohenberger (Grüne) dagegen. Es sei wichtig, dass ökologoische und Erholungsflächen im Nahbereich verblieben. Ingrid Lindbüchl (Grüne) erinnerte, dass Badersfeld überhaupt nicht erschlossen sei, für jede Fahrt mit Kindern oder jede Besorgung müsse man das Auto nutzen. "Wer seine Heimat liebt, zersiedelt sie nicht in der Weise", konterte sie Benthues.
Beschlusslage ist nun, dass irgendein Weg gesucht werden soll, neues Baurecht zu erschließen. Wie das angesichts der Vorgaben des Landratsamtes aussehen könnte, blieb noch völlig offen.
(hierzu sind Lesermails eingegangen)
21.06.2018 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück