Bauen auf Freizeitflächen?
Sechs Freizeitgrundstücke in Badersfeld, unmittelbar an der Grenze zu Riedmoos, sollen mit Einfamilienhäusern bebaut werden. Obwohl Gemeindebauamt und Landratsamt dies in dem komplett unerschlossenen Gebiet als völlig indiskutabel bewertet haben, wollen CSU und FWG Baurecht schaffen. Der zustimmende Beschluss mit ihrer Mehrheit im Bauausschuss des Gemeinderats wird nun aber nochmal im Gemeinderat zur Revision gestellt.
Bebauung in Badersfeld ist seit Jahren ein Dauerzankapfel im Gemeinderat. CSU und FWG wollen nahezu kategorisch Bauwünsche dort unterstützen, SPD, Grüne und FDP andererseits lehnen wesentliche Siedlungsentwicklung mitten im Moosgebiet ab.
Einfamilienhäuser mit bis zu 120 Quadratmeter Grundfläche am nördlichsten Feldweg-Ende der Baderstraße seien jenseits jeglichen Baurechts, urteilte das Landratsamt. Es sei "nicht erkennbar, wie ein solches Baugebiet im Außenbereich mit den Grundsätzen einer geordneten städtebaulichen Entwicklung in Einklang zu bringen wäre".
Ein Bebauungsplan wäre definitiv nicht zulässig. Und für eine sogenannte Außenbereichssatzung, bislang das Instrument, mit dem das Rathaus Einzelfallentscheidungen für Badersfeld hinterlegt hatte, fehle es "bereits an der grundlegenden Voraussetzung".
Mit 7:6 Stimmen setzten CSU und FWG im Ausschuss aber durch, ungeachtet der ablehnenden Baurechtsprognose die Voraussetzungen zu prüfen, um die Bauwünsche billigen zu können. Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FWG), der eine ablehnende Empfehlung vorgelegt hatte, stimmte dabei gegen seine eigene Verwaltungsempfehlung.
Tags darauf haben SPD, Grüne und FDP unmittelbar eine Petition eingebracht, den Ausschussbeschluss nochmal im Gemeinderat zur Revision zu stellen. Bei geschlossenen Reihen im Gemeinderat wäre freilich das Mehrheitsverhältnis mit 13:12 für CSU, FWG plus Bürgermeister gegen SPD, Grüne und FDP unverändert.
18.04.2018 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück