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ORTSGESCHEHEN

Regatta plus Beach

Die vollwertige Etablierung des "Munich Beach Resorts" auf der Regattaanlage ist vom Rathaus jetzt akzeptiert. Geschäftsführer Dirk Henrichs kündigte an, umgehend sechs Millionen Euro in die Anlage zu investieren, sobald mit dem jetzt eingeleiteten eigenen Bauleitplan planungsrechtliche Sicherheit erreicht sei. Das "Beach Resort" will auch die Anlage der "Tennis-Akademie" auf dem Regattagelände mit zwei Hallen übernehmen und um eine dritte Halle erweitern.
Mit dem Leitplan soll auf dem olympischen Gelände der Regattaanlage ein eigener Bereich für die spezifische Sondernutzung des "Beach Resorts" gewidmet werden. Bislang war die Anlage innerhalb von Grünflächen auf jederzeitigen Widerruf befristet genehmigt gewesen. Die Bedenken im Gemeinderat fokussierten sich vor allem auf die fernere Zukunft.
Den Betrieb zu etablieren, die Tennishallen als Eventlocation umzuwidmen und Baurecht für eine dritte Halle zu schaffen, sei schon "eine einschneidende Änderung", fasste Florian Spirkl die Konfliktstellung zusammen. Auch wenn die von Henrichs fixierten Konzepte und seine Betriebsausrichtung auf Firmenevents mit maximal 500 Leuten weitgehend unstrittig waren - mit dem Beschluss könnten mittelfristig dann auch anderen Entwicklungen Tür und Tor geöffnet werden, etwa bei einem anderen Betreiber oder in einer eventuellen wirtschaftlichen Notlage.
Nach Henrichs' Angaben machen Firmenevents auf der Anlage, meist mit rund 100 Teilnehmern, über 50 Prozent des Umsatzes aus. Betriebe aus München und der Umgebung organisieren dort Fun-Turniere für ihre Belegschaft oder feiern Betriebsfeste, wie auch Hochzeiten oder Geburtstagsparties am Beach abgehalten werden können.
Die größte Schwachstelle des Betriebs sei "unsere Schlechtwetterlösung: wir haben keine." Daher will das "Beach Resort" die bestehenden Hallen der einstigen Tennis-Akademie auf dem Gelände kaufen und ebenfalls mit Sand füllen. Damit könne "die Ruderregatta und der Beach vorangebracht werden", warb er im Bauausschuss des Gemeinderats. Auch Kooperationen mit den örtlichen Vereinen seien angestrebt, etwa mit den Beachhandballern des TSV.
Henrichs verwies darauf, sich in den fünf Jahren des "Munich Beach Resorts" als "sehr zuverlässiger Partner etabliert" zu haben. Alle Lärmschutzauflagen und Sperrstunden würden eingehalten, teils sogar übererfüllt. In den Musikanlagen seien Limiter eingebaut, so dass selbst versehentliche Überschreitungen nicht vorkommen könnten. Die weitgehend einzige Lärmbelästigung des Jahres beim "Isle of Summer"-Festival werde nicht vom "Beach Resort" veranstaltet.
Bürgermeister Christian Kuchlbauer versicherte, dass größere Veranstaltungen ab 1000 Besuchern oder bei einer potentiellen Lärmentwicklung über die genehmigten Vorgaben ungeachtet des neuen Baurechtsstatus weiter im Einzelfall geprüft und genehmigt werden müssten.
Gegen die Stimme von Peter Benthues billigte der Ausschuss einmütig den neuen Bauleitplan. Benthues sagte, seine Bedenken seien nicht ausgeräumt. Großveranstaltungen, deren Lärm die Oberschleißheimer Wohngebiete belästigen könne, könnten nun zunehmen, die Sicherungsmaßnahmen dagegen beruhten vor allem im Vertrauen auf die momentane Geschaftsführung des "Beach Resorts" und das sei ihm "zu dürftig".


18.07.2017    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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