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ORTSGESCHEHEN

Lesermail zum Artikel: 'Wir sind so weit gekommen - aber wollten wir da hin?'

Meine sehr geehrten Leserinnen und Leser der schleissheimer-zeitung.de,
nun doch ein paar Worte zum Kommentar von Klaus Bachhuber und den Leserbriefen zum Thema Tieferlegung der Bahn.
Herr Bachhuber schreibt zu Recht, dass ich federführend das Bürgerbegehren zur Straßenunterführung beantragte. Das heißt, ich glaube nicht an die Finanzierbarkeit einer Bahn im Tunnel.
Meine Damen und Herren, dem Bürgerbegehren wurde ein Ratsbegehren entgegengestellt, als „bessere Lösung“, die Tieferlegung der Bahn, also nicht die Bahn im Tunnel. Auch hier ist eine Finanzierbarkeit mit dem bestehenden Haushalt nicht möglich.
Ich glaube an machbare Lösungen. Nun irrt Herr Bachhuber. Das Bürgerbegehren der Freien Wähler zur Straßenunterführung wurde nicht abgelehnt. Es wurde angenommen. Die „bessere Lösung“ zur Tieferlegung der Bahn wurde ebenfalls angenommen und bekam etwas mehr Stimmen in der Stichfrage. Das Ergebnis war also eindeutig. Die Bevölkerung will die Beseitigung des Bahnübergangs.
Nun ein paar Fakten: Die LMU München wird mit mindestens 3000 Studenten und 600 Lehrkörpern nach Oberschleißheim ziehen. Wir werden ein neues Gewerbegebiet in der Nähe der LMU bekommen. Eine verkehrliche Anbindung ist notwendig. Dies kann durch einen zweiten S-Bahnpunkt oder durch eine Verlegung des Bahnhofes erfolgen.
Die Bevölkerung fordert in seiner Mehrheit eine Beseitigung des Bahnübergangs. Die Oberschleißheimer haben sich 2009 in ihrer Mehrheit für eine Tieferlegung der Bahn ausgesprochen. Die Bahnschranke wird in ca 10 Jahren um die 53 Minuten in der Stunde zu sein.
Oberschleißheim wird die Finanzierung der Tieferlegung nicht finanzieren können. Der erste Schritt war nun die Erstellung der Machbarkeitsstudie, die deutlich genauer ist als damals untersucht. Eine reine Tieferlegung kommt nicht in Betracht. Hier sind keine Geldgeber vorhanden. Wenn jetzt keine Realisierung erfolgt, dann wird auf lange Sicht keine Tieferlegung erfolgen und auch dies dürfte jedem Gemeinderat klar sein.
Ich werde mir nie nachsagen lassen, ich tue nicht alles für eine Beseitigung des Bahnüberganges.
Nun noch ein paar Fakten zu den Entfernungen eines verlegten Bahnhofes. Ja, Mittenheim und das nördliche Gewerbegebiet hätte zukünftig weiter. Genau gesagt um 492 m. Hier würde eine Erschließung durch eine der 3 Buslinien erfolgen. Das neue Gewerbegebiet und die LMU hätte eine extrem kurze Entfernung. Wie sieht es denn mit einigen anderen Ortsteilen aus? Entfernung zum S-Bahnhof, jeweils die kürzeste Verbindung:
Seniorenpark: Jetzt: 579 m, zukünftig: 828 m
AWO-Kindergarten: Jetzt: 1113 m, zukünftig: 1119 m
Am Schäferanger, Ecke Moosweg; Jetzt: 1137 m, zukünftig: 886 m
Fischerhütte (Fliegersiedlung): Jetzt: 1115 m, zukünftig: 524 m
Lustheim und Badersfeld hätten deutlich näher (gemessen mit GPS Garmin-System.)
Wenn ich dies so sehe, muss man für viele Ortsteile eine Verbesserung sehen und nicht von einer Verschlechterung sprechen. Also bitte vorher nachmessen. Ich habe es persönlich nachgemessen.
Hier von einem Nullsummenspiel zu sprechen? Wenige haben weiter, die große Mehrheit hätte näher.
Man kann an die Finanzierbarkeit glauben oder nicht, man kann eine Beseitigung des Bahnüberganges wollen oder nicht. Tatsache ist, die Mehrheit im Gemeinderat und in der Bevölkerung will eine Tieferlegung der Bahn.
Das Zeitfenster ist relativ eng. In 10 Jahren ist die Bahnschranke 53 Minuten zu. Momentan besteht von einigen Institutionen ein Interesse, das Nadelöhr Oberschleißheim zu beseitigen. Also lasst uns es erstmal versuchen und nicht im Vorfeld schon zerreden. Wenn es nicht klappen sollte, dann wird die Diskussion neu entflammen.
Die Chancen zur Beseitigung standen noch nie so gut und werden auch nie mehr so gut stehen. Zeitfenster ca 10 Jahre.
Also packen wir es an.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Kuchlbauer, Bürgermeister
 
(weitere Lesermails zu diesem Thema)


02.11.2016    |    Ihre Meinung dazu...    |    nach oben    |    zurück

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