Lesermail zum Artikel: 'Bahntrog plus Bahnhofverlegung kostet 150 Millionen'
Ein völlig unrealistisches Szenario, von den immensen Kosten einmal ganz abgesehen!
Sinnvoll erscheint alleine die (Rück-)Verlegung des S-Bahnhaltes zum alten (Schloss-)Bahnhof und der Neubau von ein oder zwei Straßenunterführungen. Alles Weitere ist jedoch ein völlig unrealistischer Wunschtraum!
Wie soll alleine ein jahrelanges Bauszenario bei laufendem Betrieb über nur ein einzig verbleibendes Betriebsgleis abgewickelt werden…? Die Bahnlinie Landshut–München ist heute mit 3 Regionalbahnlinien, einer S-Bahnlinie, überregionalem Güterverkehr vom Rangierbahnhof München–Nord in den Norden der BRD, aus Richtung Nordbayern/Tschechien, unter Umgehung Münchens (Güterumgehung München), Richtung Schwaben, sowie umfangreichem regionalem Güterverkehr zu BMW, dem Heizkraftwerk Anglberg (b. Zolling) und zum Flughafen München mehr als voll ausgelastet.
Jeder, der die Schrankenschließzeiten in Schleißheim kennt, und jeder Pendler, der dazu verdammt ist, die S1, die heute schon als die „Verdrusslinie“ im gesamten Münchenr S-Bahnnetz gilt, benützen zu müssen, kann ein Lied hiervon singen…!
Sollen tausende, heute schon extrem leidgeprüfte Pendler jahrelange Sperrungen mit endlosem Schienenersatzverkehr hinnehmen, nur damit ein paar ewig gestrige Schleißheimer Egomanen ihr irrwitziges „Lebenswerk“, für das sie schon seit 30 Jahren vergeblich kämpfen, und ohne die es heute sicher schon eine Unter-/Überführung an der B471 gäbe, doch noch vollendet sehen…?
Von meiner Seite ein ganz klares Nein…! Wer auch nur ein klein wenig Ahnung vom Eisenbahnbetrieb hat, dem ist sowieso bewusst, dass die DB dieses Konzept natürlich „zerreißen" wird, weil es so schlichtweg undurchführbar ist!
Ja gewiss, in Ismaning hat man eine S-Bahnlinie unter zweijähriger Vollsperrung eines 2 km langen Endabschnittes unter die Erde verlegt, das stimmt. Aber auf der vormaligen Lokalbahn Johanneskirchen–Ismaning, die damals zur Flughafen-S-Bahn ausgebaut wurde, hatte man in diesem Abschnitt wirklich nur die S-Bahn, die damals einen provisorischen Endhalt am Ortseingang erhalten hatte, der mit Bussen an den Ort angebunden war.
Und auch in Unterföhring war genug Platz, einen Tunnel neben der alten damals eingleisigen Trasse zu graben. Also gänzlich andere Voraussetzungen als in OSH!
Es stünde den Oberschleißheimern, deren Gemeindekasse ja auch immer etwas an Schwindsucht zu leiden scheint, gut an, wieder auf den “Boden der Tatsachen“ zurückzukehren und endlich eine konstruktive Lösung für das drängende Problem Bahnschranken/B471 zu finden.
Dazu würde auch gehören, die Kräfte auf eine Herausnahme des Straßendurchgangverkehrs aus dem alten Schleißheimer Ortskern (ja, der Bereich um die Schlösser ist die gewachsene ursprüngliche Schleißheimer Ortsmitte, die seit Jahrzehnten der Auszehrung und dem Niedergang preisgeben ist und für die man sich eigentlich vor den Touristen aus aller Welt schämen müsste!) zu konzentrieren und diesen wieder zu revitalisieren.
Ein paar Denkanstöße von einem geplagten Pendler, der zwar nicht in Schleißheim wohnt, dem die hiesige Situation aus privaten Gründen jedoch seit 40 Jahren bekannt ist und der seit nun auch schon wieder einem Jahrzehnt hier überdies sein tägliches Brot verdient…
Nix für Ungut…!
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Bauer
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25.10.2016 | Ihre Meinung dazu... | nach oben | zurück